Buddhismus, Religion, Glaube


verschwenderisch  - Wat (Tempel) in Chiang Mai
Die drei Worte könnten jeweils mit "<",  Grösser-gleich-Zeichen verbunden werden. Hier begegne ich dem Budhismus. Ich weiss nicht nicht viel davon, nur was im Reiseführer steht. Grundsätzlich Bekanntes aus meiner Religion und doch anders: eine Drei-Heiligkeit, ähnlich die des Christentums, und doch weltlicher: der Erleuchtete (Buddha), die Lehre und die Jüngerschaft. Gott, Sohn und Heiliger Geist aber als deren Möglichkeit auf Erden?
Dann die ethischen Grunsätze: Niemanden schaden, rechtes Reden, rechtes Handeln etc. kommt bekannt vor, nur wird es im Christentum negativ formuliert: du sollst nicht töten, lügen, stehlen...
anmutig - Eingewachsener Buddha-Kopf in Ayutthaya
Doch dann geht man in diese Tempel und denkt: was für ein verschwenderischer Prunk - ähnlich katholischer Kirchen. Und die Frau: auch hier ein Wesen zweiter Ordnung. Ein Mann darf einem Mönchen die Gabe in die Hand geben, eine Frau muss sie auf den Boden legen. Frauen gelten auch in Klostern als Hausfrauen, und können nicht zu vollwertigen
Mönchen werden. Hier sind wir mit dem Katholizisum auf einer Ebene. Und man weiss auch hier: weltliche und geistige Macht sind nicht wirklich getrennt und wo Macht ist, herrscht Missbrauch.
Graffiti in Chiang Mai 
Dennoch sieht man hier, mehr noch als bei uns, die Religion im Alltag. Die Händler geben frühmorgens Allmosen an die Mönche und bedanken sich danach mit vor der Stirn gefalteten Händen für die Möglichkeit, gegeben zu haben. Schick gekleid
ete junge Thailänderinnen zünden in den Tempeln Räucherstäbchen an, nachdem sie sich dreimal mit der Stirn zum Boden gebeugt haben. Auch der gut gekleidete Versicherungskaufman grüsst den Menam Fluss mit zusammengelegten Händen (wie im Christentum, nur vor der Stirn) und einem Gemurmel bevor er auf ein Boot steigt.

Warum braucht der Mensch dies? Ist Religion eine Ersatzhandlung, wirklich "die selbstverschuldete Unmündigkeit des Menschen"? Oder steckt hinter diesen Handlungen ein Glaube - oder zumindest der Wunsch, das Verlangen nach einem echten Glauben? Dieser steht wohl über den Religionen. Ist etwas notwendiges für den Menschen. Das Gegenteil von Wissen - Glauben. Zu glauben ist: nicht zu wissen. In diesem Sinn ist es plötzlich keine Frage mehr, "ob der Mensch Glauben braucht?". Da der Mensch ja (sofern er so weise ist es einzusehehen) nicht alles weiss, glaubt er automatisch den Rest. Glauben ist also da. Die Frage ist nur, in welches Gewand er gekleidet wird.
offene Enden:
☆Umso "entwickelter"ein Land umso weniger wichtig ist der Glaube. Ist das eine gute oder schlechte Entwicklung?

Comments

Mama said…
Notwendig - ja. Gegenteil vom Wissen - nein. Etwas jemandem zu glauben ist nicht gleich mit an etwas zu glauben. Bedenke: auch jeder Wissenschaft wird ein Axiomensystem zu Grunde gelegt....

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