Pablo Neruda
Man sagt auch, dass Pablo Neruda es hasste sich in ein Boot zu setzen. Daher auch das kleine Fischerbot in seinem Garten, direkt vor der Hausbar, mit Blick und Bug auf das Meer gerichtet. Er soll sich mit seinen Freunden und einer Flasche Pisco in das Schiff gesetzt haben. "Warum wirklich auf das Wasser? Wenn ich doch nach dieser Flasche die Wellen ebenso spüre."
Ich gebe zu, ich habe Neruda (noch) nicht gelesen. Man kennt seinen Namen, man weiss auch, dass er Kommunist war. Gestorben ist er im September 1973, Tage nach dem Militärputsch Pinochets. Nachdem er sich sein Leben lang gegen Faschisten, erst in Spanien und dann in anderen europäischen Ländern, eingesetzt hat.
Er war Konsul, Honorarkonsul, irgendwann Politiker. Präsidentschaftskandidat auch, er ist aber zugunsten seines Freundes Salvador Allende zurückgetreten. Ob sie sonst ihn aus der Moneda (das hiesige Regierungsgebäude) geputscht hätten?
Geschrieben hat er immer schon, man sagt, sein Werk spiegelt viel der Seele Südamerikas wieder. Auch viel über Spanien, den Bürgerkrieg. Dann immer politischer. Ich finde ihn sympatisch, ohne ihn je gelesen zu haben. So oder so ähnlich könnte ich meinen Lebenslauf vielleicht auch vorstellen. Nur hoffentlich/wahrscheinlich ohne Bürgerkrieg, Weltkrieg, jahrelanger Verfolgung, Exil, und Nobelpreis.
Ob man in unserer Zeit überhaupt so eine herausragende Persönlichkeit werden kann?
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