Wochenrückblick Teil 1
Inspiriert von, und jetzt lacht bitte nicht: Sex and the city Hauptdarstellerin - ich weiß nicht mal mehr wie sie heißt - habe ich mir vorgenommen über jede Woche einen kleinen Rückblick zu scheiben, mal schauen, wie lang ich s durchhalte:
Die erste Frühlingswoche in Buenos Aires; hat etwas deprimiert angefangen. Woran das liegt? Komplizierte Leute, und Hormone schätze ich mal. Bis Mittwoch hat sich Wetter und Stimmung dank ein paar guten Volleyballspielen, und dem ersten schönen Terassen-Asado schon ganz gut verbessert, Donnerstag ist mein lieblings-Mitbewohner aus E.E.U.U. zurückgekommen (Ich frag mich jedes mal, warum "Estados Unidos" so abgekürzt wird, warscheinlich weil wir E.U. schon für uns blockiert haben, aber gabs denn die nicht früher??). Freitag der Freund meiner Französischen Mitbewohnerin eingeflogen. Somit sind wir 4 und brauchen noch einen Barhocker in der Küche. Freitag abend habe ich festgestellt das "Filme" die in Museen (malba.cine) gezeigt weden, nicht unbedingt was mit Kunst, oder gar mit Geschmack zu tun haben müssen. Samstag habe ich wohl das beste Eis meines Lebens gegessen, und sonst das Wochenende mal zur Auskurierung meiner Ojeras verwendet.
Sonst ist diese Woche die fünfte Bank in den USA Bankrott gegangen, die Ami-Politiker kriegen ihren Rettungsplan nicht durchgedrückt, und die CSU hat 17 % ihrer Wähler verloren, die größte Pleite seit 1957. Keine Ahnung, was ich davon halten soll. Und das liegt nicht daran, dass ich in Argentinien wohne. Politik wird mich erst dann interessieren, wenn ich aktiv in ihr tätig bin. Und dies wird erst dann geschehen, wenn die Leute so abloosen, dass ich mich persönlich negativ davor betroffen fühle. Und im Augenblick, da können mir deutsche Bauern sonstwas vorheulen, funktionieren die Sachen in Deutschland ganz gut, soweit das mich angeht. Da brauch ich nix Schlaues dazu sagen.
Nicht so wie im Land des Silbers, wo eine Regierung in einem Kaos versinkt, und ihr Land mitzieht. Das größte alltägliche Problem, die Jagd nach Kleingeld (Monedas) womit der durschnitts Porteño wöchentlich sicherlich eine Stunde verbringt, um weiterhin die Busse benutzen zu können. Die US Wirtschaftskrise wird soweit es geht aus dem Blickwinkel gelassen (bringt warscheinlich zu viele schlechte Erinnerungen hoch), innerpolitische Probleme der "Presidenta Cristina", wie zum Beispiel, welchen Minister sie grad am meißten hasst, scheinen interessanter zu sein. Und natürlich wer sich diese Woche im Fernsehen seinen Traum ertanzt hat, mit welchem dicken Promi.
Ja, Buenos Aires fängt trotzdem an mir zu gefallen. Es ist nicht ein gefallen, wie Paris, ein "WOW", oder ein Gefühl der Verbundenheit wie Budapest. Es ist eine Art distanzierte Bewunderung, die Art von Bewunderung die man für das coolste Mädchen in der 5. Klasse hat, die schon anfängt sich zu schminken, und ihr Freund vor der Schule auf sie wartet. Man schaut sich Buenos Aires an, und es schaut zurück auf dich herab, mit einem leicht überheblichen Blick, und sagt: "Vielleicht bin ich nicht reich, sauber, geordnet und gesund, aber scheiß drauf, ich bin mitten im Leben, und du kannst es versuchen, aber du bist nicht Teil davon, turista." Und obwohl man weiß, dass man es warscheinlich kein halbes Jahr im Lebensstil eines richtigen Porteños aushalten würde, fühlt man einen Neid in sich aufquellen, nicht wirklich Teil dieses chaotischen aber in sich geschlossenen Systems zu sein.
Und wieder ist es 00:35, und morgen gehts um 5:30 los zum Dreh von "Wipeout". Wünscht mir Glück!
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